Im Test. GREENLINE 58 FLY HYBRID, der unübertroffene Familienkreuzer

Hybrid-Antrieb und Seeerprobung

Greenline Yachts hat schon immer ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit gelegt, und die Greenline 58 Fly Hybrid bildet da keine Ausnahme. In der Tat verwendet sie dasselbe „Superdisplacement“-Rumpfdesign wie die kleineren Modelle der Reihe und bietet optimale Leistung bei verschiedenen Geschwindigkeiten – von einer Reisegeschwindigkeit von 6 Knoten bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 29 Knoten.

Der H-Drive 6G ist das effizienteste Gerät von Greenline, mit erhöhter Leistung, einer verbesserten Benutzeroberfläche und einem innovativen Niederspannungs-Elektromotor, der der Greenline 58 Fly Hybrid eine beeindruckende Reichweite von 20 Seemeilen im lautlosen Elektromodus bei einer Geschwindigkeit von bis zu 6 Knoten ermöglicht.

Darüber hinaus hat die Werft dieses Modell mit einer 4-kW-Solaranlage ausgestattet, die zwar eine leichte Reichweitenverlängerung bietet, aber vor allem den Vorteil bietet, dass Sie längere Tage und Nächte vor Anker verbringen können, ohne einen lauten Generator einschalten zu müssen. Durch die Kombination von hochwertigen Greenline Lithium-Polymer-Batterien mit bis zu 20kWh Solarstrom können Sie bis zu drei Tage vor Anker liegen, ohne den Generator zu benutzen – nahezu unbegrenzte Autonomie, wenn Sie keine Klimaanlage benötigen. „Unser einzigartiger Ansatz des ‚verantwortungsvollen Segelns‘ gibt den Eignern die Flexibilität, sich für Geschwindigkeit zu entscheiden, wenn es nötig ist. Die Greenline 58 Fly Hybrid ist ein Beispiel für dieses Konzept, das aber auch in all unseren anderen Yachten zu finden ist“, so der Eigentümer und Geschäftsführer Vladimir Zinchenko. Verantwortungsbewusstes Yachting ist eine Philosophie, die uns dazu gebracht hat, den Abfall und den Energieverbrauch in der Werft erheblich zu reduzieren, indem wir Marketingmaterialien aus Papier eliminiert und so viel wie möglich recycelt haben“.

Mit der Greenline 58 Fly in völliger Stille den Liegeplatz zu verlassen, ist wirklich ein unglaubliches Erlebnis. Die Leinen sind befestigt, der Vorwärtsgang ist eingelegt und einen Moment lang bin ich erstaunt über die völlige Abwesenheit von Stille an Bord. Das Boot bewegt sich mit minimaler Geschwindigkeit vorwärts und es ist fast surreal, 30 Tonnen auf einer Länge von 19 Metern ohne ein einziges Brummen zu manövrieren. Auf den beiden SIMRAD-Bildschirmen am Steuerstand kann ich gleichzeitig die Daten des Verbrennungsmotors und die Daten der elektrischen Ladung ablesen, so dass ich die Reichweite der Yacht immer im Blick habe.

Das Umschalten zwischen den Modi (elektrisch/interne Verbrennung oder umgekehrt) ist extrem einfach – drücken Sie einfach eine Taste, um den Modus zu wechseln.

Dieses Greenline 58 Fly ist mit zwei Cummins 610/715 PS Motoren ausgestattet (Hybridantrieb mit zwei 25 kW Elektromotoren). Wenn der Verbrennungsmotor läuft, fungiert der Elektromotor als Generator, um die Batterien aufzuladen. Die gesamte Dachfläche der flybridge und ein Teil des Bugdecks sind mit Solarzellen bedeckt, die wiederum zusätzlichen Strom für das Aufladen und die Wartung liefern.

Mit dieser Konfiguration hat die Greenline 58 Fly eine Ankerautonomie von etwa 48 Stunden (bei moderater Nutzung der Klimaanlage); danach bringen ein paar Stunden Fahrt mit Diesel die Batterien wieder auf 100%. Die Paneele liefern eine durchschnittliche Ladeleistung von 4 kW/h, und an einem Sommertag mit 10 Stunden Sonnenlicht kann die Ladeleistung bis zu 40 kW betragen.

Kurz vor Vieux Port schalte ich den Verbrennungsmotor ein, um die Ladeparameter zu überprüfen. Bei 600 RPM beträgt unsere Geschwindigkeit 5 Knoten, aber bei diesem Tempo lädt der Dieselmotor den Akku nicht auf. Sobald wir 1000 RPM erreichen, sehe ich auf dem rechten Monitor, dass der Ladevorgang begonnen hat und 10 kW/h bei einer Geschwindigkeit von 7,8 Knoten und einem Kraftstoffverbrauch von 22-24 L/h liefert. Wenn Sie das Gas auf 2000 RPM erhöhen, gleitet die Greenline 58 Fly mit 15 Knoten dahin, während die Batterien mit 11,5 kW/h geladen werden.

Die See ist heute sehr ruhig, so dass ich mühelos weiter beschleunigen kann. Bei 2500 U/min erreichen wir 22 Knoten, der Kraftstoffverbrauch liegt bei 138-141 l/h. Der Komfort an Bord bleibt absolut konstant – das Boot ist frei von Vibrationen und der Rumpf verhält sich hervorragend und bleibt auch bei mehreren aufeinanderfolgenden Wenden stabil.

Ich schalte den Motor aus, um in den Elektromodus zu wechseln und reduziere meine Geschwindigkeit auf 6 Knoten. Bei dieser Geschwindigkeit zeigt das Display eine elektrische Reichweite von etwa 1 Stunde an, aber wenn ich auf 5 Knoten verlangsame, verdoppelt sich meine Reichweite.

Es ist wirklich beeindruckend, mit 5 Knoten in völliger Stille zu fahren, vor allem, wenn man weiß, dass man die Umwelt nicht belastet.

Test Daten